„Grand Hotel Berlin, wie kann ich helfen?“

WJ zum Musicalbesuch bei den Schlossfestspielen Ettlingen

1928, willkommen im Grand Hotel Berlin. Auf eine Zeitreise in die Goldenen Zwanziger machten sich, ganz passend, zwanzig Karlsruher Wirtschaftsjunioren. Wie schon im letzten Jahr stand auch diese Saison der Besuch der Ettlinger Schlossfestspiele auf dem Programm: mit dem Musical Grand Hotel. Zum gemütlichen Zusammentreffen vorab gab es Spritziges und Knuspriges, nette Gespräche und Vorfreude auf das Kommende.

Das Stück selbst basiert auf Vicki Baums berühmten Roman „Menschen im Hotel“; zwischen Cocktail und Charleston kreuzen sich im „besten Hotel Europas“ die Wege und Geschichten unterschiedlichster Gäste. Da war Fräulein Flämmchen, schwangere Stenotypistin, mit dem großen Traum von der großen Bühne Hollywood. Da war Geschäftsmann Preysing, früher vom Erfolg verwöhnt, jetzt verlassen. Da waren sein Buchhalter Otto Kringelein, unheilbar krank, auf der Suche nach dem Leben, der angebliche Baron Felix von Gaigern, die alternde Prima Ballerina Elisawetha Gruschinskaja und viele mehr, die mittellos und aus unterschiedlichsten Antrieben ihr Glück suchten. Sie alle treffen sich in der Nobelherberge, abseits beobachtet vom zynischen Doktor Otternschlag. Akribisch plante dieser seine Abreise, beobachtete und kommentierte nebenbei fasziniert das Kommen und Gehen – und blieb dann doch „noch einen Tag“. Mitreißende Musik, dem Stil der damaligen Zeit nachempfunden, schwungvolle Tanzszenen, dazu Drama und Liebe, Tod und Träume – es war ein schwungvoller Abend voller Licht und Schatten, mit großartiger Atmosphäre im historischen Schlossinnenhof.