Vitra – Vom Ladenbauer zur Weltmarke

Am 15. April, einem Freitag Nachmittag, formierten sich 30 Wirtschaftsjunioren zu Fahrgemeinschaften und brachen auf nach Weil am Rhein. Zu Vitra, einem Unternehmen, das Architektur und Design in einer außergewöhnlichen Form zum Ausdruck bringt.

Vitra baut Möbel. Und Hauser. Und Läden. Und eine Rutsche. Vitra kommt von Vitrine. Eigentlich ist Vitra eine Familie aus der Schweiz. Die Fehlbaums führen ihr Unternehmen bis heute als Familie. Und dann sind da noch die Eams, die Nelsons, die Pantons, die Gehrys und die ganzen anderen Design-Pioniere. Die Geschichte von Vitra ist eine ganz besondere, denn 1953 flog der Ladenbauer Willi Fehlbaum nach New York. Er entdeckte dort einen Stuhl, von dessen Design er so überzeugt war, dass er den Erfinder ausfindig machte und beschloss, ab sofort Möbel zu bauen. Mit dem Leitsatz „The details are not the details. They make the product.“ entstehen bei Vitra seitdem beeindruckende, zeitlose Designs. „Modern und bequem wie ein gebrauchter Baseballhandschuh.“

Am Freitag Abend trafen wir uns alle zu einem genussvollen Essen im Rastaurant des VitraHaus, um den Abend ausklingen zu lassen. Richtig los ging es am darauffolgenden Samstagmorgen: Wir starteten mit einer tollen Präsentation über die Firmengeschichte und Vitra als Ganzes. Weiter ging es mit einer umfangreichen Architekturführung über den gesamten Vitra Campus, bei der wir vom Tankstellenhäuschen, über das Feuerwehrhaus, vorbei an Produktionshallen und dem Vitra Design Museum die Architektur bewundern durften. Jedes Gebäude für sich ein architektonisches Meisterwerk.

Wir durften das Open Space Office bewundern, eine Art Großraumbüro, das dank Vitra am Ende doch kein Großraumbüro mehr ist. Auch die Vitra IT, deren Aufteilung und Strukturierung in Manier des Open Space Office seine eigene Aura ausstrahlt, war beeindruckend. Danach ging es hinter die Kulissen in die Produktionshalle, in der der weltberühmte Aluminium Chair zusammengebaut wird. Ein Team von sechs Mitarbeitern, sieben Arbeitsschritte, sechs Stühle in neun Minuten. Der Fokus liegt auch hier besonders auf Qualität in Material und Design. Abschließend ging es Richtung VitraHaus, einem architektonisch ungewöhnlichen Haus aus Häusern, deren Glas-Fronten nachts den Eindruck erwecken als würden mehrere Häuser in der Luft schweben. Die Inneneinrichtung beinhaltet alle Stühle, Sessel, Sofas und sonstige Designstücke, sodass man als Besucher alle Produkte auch aus der Nähe bewundern und probesitzen kann.

Und die Designer bei Vitra fragen sich heute noch: „What would Charles say?“

Danke, Adrian Textor, für die tollen Impressionen!