Ein Ausflug in das Erdbeerland
Lambada, Flair, Clery, Allegro, Faith, Malwina–
Bereits in dritter Generation werden seit 1974 auf dem Betrieb der Familie Enderle in Durmersheim leckere Erdbeeren angebaut. Die Leidenschaft für Erdbeeren erkannten wir bei unserem Besuch im Rahmen des Arbeitskreises MARKETING recht schnell: Rolf Enderle nahm uns mit in seine spannende Erdbeerwelt, in Geschichten zu Anbau, Sorten und zu einer Tour zu einem Erdbeerfeld, auf dem wir bei herrlicher Abendsonne selbst pflücken und probieren durften.
Der Standort Durmersheim und die dort vorhandenen Sandböden, das gute Klima, die frühere Reifung im Süden Deutschlands und die ausgebaute Infrastruktur der Region bieten optimale Bedingungen für den Erdbeeranbau –und Vertrieb.
Enderle setzt vorwiegend auf Direktvermarktung
In den schwierigen Zeiten der Vermarktung hat das Durmersheimer Familienunternehmen keine Probleme mit Erdbeerüberschuss und den aus der Presse zu entnehmenden Nachrichten über Vernichtung von Erträgen:
Enderle setzt vorwiegend auf Direktvermarktung und ist so unabhängig von Konzentrationen im Einzelhandel und dem Preiskampf am Markt. Eigene Verkaufsstände in der Region, die Zusammenarbeit mit einem Händler des Karlsruher Großmarktes und dem Vertrieb als Mitglied einer Erzeugergemeinschaft machen es möglich, die leckeren Erdbeeren vollständig an die Kunden zu bringen.
Viel Handarbeit für tagesfrische Erdbeeren
Um 5 Uhr, also sobald es hell wird, beginnen die Pflücker auf den 15ha Erdbeerfeldern um die roten Früchte den Kunden tagesfrisch anbieten zu können – das ist Enderle wichtig.
Auch wenn der Erdbeeranbau nur ca. 8% der Fläche des 190ha großen Betriebs ausmacht, werden hier durch einen hohen Einsatz an Handarbeit ca. 90% an Arbeitskraft benötigt.
Ca. 8-9 Wochen dauert die Erdbeersaison und beginnt, je nach Witterung, Ende April. Über diese Zeit reifen verschiedene Sorten, so dass immer ein Angebot an aromatischen Beeren verfügbar ist.
Kundenliebling: Lambada
Rund 1.000 Sorten Erdbeeren gibt es weltweit. Sie unterscheiden sich in Geschmack, Farbe, Form, Größe und Reifezeit. Enderle ist, neben dem Verkaufsschlager LAMBADA die seit 1999 angebaut wird, besonders stolz auf den Anbau der Sorte Mieze Schindler.
Nur ganz wenige Betriebe pflanzen diese Sorte aus dem Jahre 1925 noch an, denn im Vergleich zu herkömmlichen Sorten ist der Anbau mit sehr vielen Nachteilen verbunden: Die Pflanze trägt nur wenige Früchte und der Ertrag liegt nur bei ca. 10% einer aktuellen Sorte. Die Früchte sind klein, schwierig zu pflücken, ganz besonders empfindlich und nur begrenzt haltbar. Aber: sie überraschen und überzeugen durch einen unvergleichlich intensiven Geschmack, einem ganz einzigartigen Aroma und einem feinen und intensiven Duft!
Hoher Besuch im Erdbeerland
Auch Umweltschutz wird bei Enderle groß geschrieben:
Zum Beispiel durch gemeinsame Projekte mit dem NABU oder geförderte Programme des Bundes, von deren Ausführung sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann gemeinsam mit den Ministern Hauk und Herrmann vor ein paar Wochen direkt vor Ort ein Bild machten.
Um einen umweltgerechten Anbau und eine hochwertige Qualität zu bieten, setzt das Unternehmen auf schonende Bodenbearbeitung und eine gesunde Fruchtfolge.
Nach der Saison ist vor der Saison
Nach der Erdbeerernte geht es dann im August direkt weiter: 450.000 Pflanzen werden in Handarbeit in Dammbauweise mit Tropfbewässerung für die kommende Erdbeersaison gepflanzt. Die aktuelle Umgestaltung der Felder in Nord/Süd Ausrichtung trägt dazu bei, dass Sonnenbrand auf den Früchten vermieden wird und es so zu weniger Ertragsausfall kommt.
In sogenannten Tunneln ist es den Erdbeerbauern möglich, die Reifezeit im Frühjahr um bis zu 3 Wochen vorzuziehen. Zudem bieten diese Schutz vor Hagel, Frost, Regen und extremer Hitze. Die Befruchtung erfolgt durch eingesetzte Hummelvölker. Bis zu 25x Anflüge sind nötig, um eine Erdbeere vollständig zu befruchten.
Hofverkauf in Durmersheim
Erdbeerland Enderle freut sich über einen Besuch des Hoflandens in Durmersheim, auf dem Selbstpflückerfeld oder im Roggen-Labyrinth.