Authentisch, modern, unverpackt

Betriebsbesichtigung Tante M Oststadt

(lama) Karlsruhe, 13. August – ein sonniger Freitagspätnachmittag, wir treffen uns am Karl-Wilhelm-Platz, gespanntes Warten – und dann das Lächeln, mit dem uns Stefanie in der jüngst eröffneten zweiten Filiale ihres Unverpacktladens empfängt: offen und kompromisslos herzlich. Wir treffen ein zu einer der wenigen Betriebsbesichtigungen in diesem WJ-Jahr und dürfen uns erst einmal bei einem Kaltgetränk umsehen. Stefanies Team wollen gerade abschließen, da betreten noch zwei Oststädterinnen den Laden und kaufen geschwind noch eine Kleinigkeit ein.

Kurz darauf geht es auch schon los: Stefanie erzählt uns von ihrem persönlichen Werdegang und davon, wie sich sich aus dem Großkonzern verabschiedet hat, um einen Unverpackt-Laden in der Karlsruher Weststadt aufzumachen. Systemrelevant kam sie mit ihrer ersten Filiale gut durch die Corona-Zeit, nur die Renovierung der Räume für die Filiale am Karl-Wilhelm-Platz, die sich zu einer Kernsanierung entwickelte, dauert etwas länger als geplant. Aber nun ist das Schmuckstück fertig und hier fällt auch der Satz, der uns in guter Erinnerung bleiben wird: “Jetzt bin ich hier und dann muss das schön sein,” so das Motto von Stefanie. Sie hat nicht nur ein Auge für Einrichtung und Ladengestaltung sondern auch ein Händchen für das Sortiment: Das reicht von “Klassikern” wie Nüssen und Müsli bis hin zu Drogerieartikeln wie Duschgel oder Spülmittel – jedoch nicht wie im Supermarkt einzeln verpackt, sondern so, wie wir das vom Wochenmarkt kennen: zum selbst Abfüllen und Abwiegen.

Beliefert wird der Laden oft direkt vom Erzeuger, bestellt wird in Großgebinden und palettenweise – so lohnt sich der Transport und der Verpackungsanteil wird nochmals reduziert. Und wer einmal ohne geeignetes Gefäß vorbeischaut, kann sich direkt stylische Gläser kaufen oder am Vorrat an gespendeten Schraubgläsern und Glasflaschen bedienen. Im Anschluss an die Vorrede dürfen wir uns im ganzen Laden – den Verkaufsräumen, der Küche und natürlich auch im Lager – umsehen und natürlich klettern wir auch durch dieneu geschaffene Durchreichevom Verkaufsraum ins Lager, ein Weg, der sonst Stefanies Mitarbeiter:innen und den Kindergartengruppen vorbehalten ist, die sie ebenso gerne empfängt wie uns.

Doch mit Tante M hat Stefanie mehr geschaffen, als einen Unverpackt-Gemischtwarenladen: In enger Zusammenarbeit mit den beiden Karlsruher Startups leftovercooking und issgut.jetzt bietet Tante M in der Oststadt auch einen  Mittagstisch an – selbstverständlich in Mehrweg – und per Lastenrad von thelocal1 wird auch geliefert und in der Pioniergarage um die Ecke ist sie ebenso gerne gesehen. Danke, Stefanie, für die Einblicke in deine Tante M und weiterhin viel Erfolg!